BAD RELIGION

1.9.2005

Bierhübeli, Bern CH

Schon letztes Frühjahr beehrten uns die Punkrockgötter Bad Religion mit Konzerten im Xtra und im Bierhübeli, nur waren diese Shows anno dazumal um einiges schneller ausverkauft. Was das bedeuten mag, sei mal dahingestellt, jedenfalls waren schlussendlich trotzdem beide Shows ausverkauft, ist ja auch kein Wunder.

Nun was es endlich an der Zeit, diese tausendmal gehörten Allstars live zu sehen. Voller Vorfreude machte ich mich also am Donnerstag Abend auf nach Bern. Leider verpasste ich wegen einem Missverständnis die Jungs von Granny Smith, deshalb kann ich darüber nichts schreiben.

Das Bierhübeli zeichnet sich sicher durch sein schönes Ambiente und dem grossen Platz zum Tanzen aus. Die Terrasse und die komplette Holzverschalung schaffen eine tolle Atmosphäre, die sicher auch zur guten Akustik beiträgt. Und die war wirklich gut.
Schon beim Betreten schlug einem aber eine unglaubliche Hitze entgegen, das Thermometer betrug garantiert über 303 Kelvin, und die Luftfeuchtigkeit lag wohl etwa bei 80 % (Greg Graffin hat auch den Doktortitel, also strengt euch an).

Nach kurzem Warten betraten die Götter den Olymp und legten mit "Sinister Rouge" von der neuen Platte los. Das Publikum konnte sich kaum halten und ging schon bei den ersten Tönen ab, jedoch flaute die Pitbewegung nach einigen Songs langsam ab, was wohl auch an der unerträglichen Hitze lag.

Bad Religion spielten ein Set quer durch die meisten Platten und lieferten vor allem Hitsongs wie "Los Angeles Is Burning" oder "Sorrow", aber auch ältere Kaliber wie "Generator" und "No Control". Zwischendurch verblüffte Greg immer wieder mit seinen Kenntnissen über die Schweiz und unterhielt das Publikum mit Witzen über das Hochwasser, das wahrscheinlich von dem Schwitzen der Konzertbesucher noch mehr ansteigen würde. Insgesamt herrschte eine sehr freundliche und publikumsbezogene Atmosphäre, Greg Graffin und seine Mitstreiter kamen sehr sympathisch rüber, halt nicht nur ein komplettes Runterleiern des Sets, sondern auch ein bisschen Interaktion, die man bei manchen Shows vermisst.

Nach ca. einer Stunde verliessen die Recken dann die Bühne, kurz darauf erschien Mr. Graffin und wollte den Besuchern mit einem Lächeln auf den Lippen beibringen, dass Bad Religion einfach nie Zugaben spielen würden. Das darauffolgende Pfeiffkonzert des Publikums brachte die Band dazu, das Konzept umzudenken und doch noch einmal zu erscheinen. "I guess we've forgot a lot of important songs..." und zugleich wurde "Punk Rock Song" angestimmt, leider nur auf Englisch. Es folgte noch "American Jesus" und einige andere Knüller, als dann schlussendlich die Lichter ausgingen und man sich ans Heimgehen machte, Hose nass, T-Shirt nass, Schuhe nass, alles nass. Punkrock halt.

An dieser Stelle möchte ich noch dem Bierhübeli für seinen freundlichen Service danken.


By Timo

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