Wie aus NuMetallern, Jazzern und Popmusikern die erfolgreichste Schweizer Metalcoreband wurde

Es ist Donnerstagabend, der erste Schnee ist gefallen, als ich mich im Dunkeln auf mache an den Stadtrand von Bern. Verabredet bin ich mit Breakdown of Sanity, den derzeitigen Überfliegern der Schweizer Metalszene. Schon leicht durchnässt und mit steifen Fingern werde ich von Bassist César „Cäsu“ Gonin und Gitarrist Oly abgeholt. Nur wenige Schritte später öffnet sich die Türe zu den heiligen Hallen. Über ein rollstuhlgängiges Labyrinth aus Treppen und Luftschutztüren gelangen wir schliesslich an den Ort, an dem die Hits der Bands Gestalt annehmen. – Geschrieben werden sie allerdings nicht da. Dazu jedoch später mehr.
Ich habe schon viele Proberäume von innen gesehen. Sie lassen sich grob in verschiedene Kategorien einteilen. Zu unterscheiden sind sie vor allem an der Anzahl rumstehender Bierflaschen, der Anzahl leichtbekleideter Frauen an den Wänden sowie den sich stapelnden Pizzaschachteln. – Bei Breakdown of Sanity gibt es nichts dergleichen. Nicht mal einen Kühlschrank. Dafür aufwändige Schallisolationen an den Wänden, jede Menge Technik und unzählige leere Merchandise-Schachteln. Der erste Eindruck macht schon klar: Hier wird gearbeitet, nicht gefeiert. Auf meine diesbezügliche Bemerkung, gibt Cäsu sofort zu Protokoll „Nein, Party wird hier nicht gemacht. Ich hatte hier noch nicht mal Sex drin“. – Man beachte die Reihenfolge: Die Wahrscheinlichkeit im Bandraum abzustürzen, ist bei Breakdown of Sanity also geringer, als die Wahrscheinlichkeit, darin Sex zu haben. Nach dem dieses Bekenntnis bereits für den ersten Lacher gesorgt hat, ist das Interview lanciert. Mit ein paar Minuten Verspätung trifft auch Sänger und Frohnatur Carlo ein und gönnt sich als erstes ein gemütliches Znacht, bestehend aus Dosenbier, Chäschüechli und einer Packung Kaugummi. In gelöster Stimmung starte ich die Aufnahme und lasse den Dingen ihren Lauf.
D: Könnt Ihr Euch kurz vorstellen und erzählen, wer was macht in der Band?
O: Ich bin der Oly, bin Gitarrist und hauptverantwortlich für das Songwriting. Ich nehme sehr viele Riffs oder Songideen zuhause auf und tausche mich dann meistens mit unserem zweiten Gitarristen Christoph aus. Oder aber, er kommt mit einem neuen Vorschlag, den ich dann mal zuhause probe und eventuell was Neues dazu mache. Wenn der Song dann fertig ist, ist Carlo an der Reihe.
CH: Christoph, das bin ich. Ich bin etwas neuer in dieser Band. Die, beziehungsweise, wir, hatten früher einen anderen Gitarristen. Ich habe nun sozusagen das Plektron übernommen.
O: Seit Christoph dabei ist, schreiben wir mehr Songs gemeinsam.
D: Das hört man auch an den neuen Songs
O: Würde ich absolut sagen, ja. Bei „The Last Sunset“ war es noch so, dass ich das ganze Album ja alleine geschrieben habe. Damals waren eigentlich erst Carlo und ich „die Band“. Ich war da gerade ein halbes Jahr arbeitslos und hatte Zeit. Also habe ich ein Album geschrieben. Heute ist das mehr ein Austausch zwischen uns.
D: Carlo, Du schreibst also alle Texte zu Euren Songs. Wie gehst Du vor, hast Du ein Buch, in dem Du laufend Ideen sammelst, oder überlegst Du Dir das erst, wenn Du den Song hörst?
CA: (Lacht) Also eigentlich sollte ich bereits in der Phase, wo sie den Song hin- und her schicken, mir Gedanken über den Text machen. – Das ist nicht ganz immer so, aber das ist das Ziel. Wenn der Song dann fertig ist, überarbeite ich den Text, bis er zum Beispiel vom Rhythmus der Worte her gut passt. Dann schicken wir es wieder an alle hin- und her. Je nach dem, gibt es dann nochmals Änderungen. Wenn wir dann mal soweit sind, probt jeder den Song für sich.
D: Das heisst, zum ersten Mal zusammen, hier im Proberaum, wird der Song erst gespielt, wenn er schon komplett fertig ist?
C: Ja, also hallo zusammen. Ich bin der Cäsu und spiele Bass in dieser Band. Ich erhalte den Song meistens erst, wenn sich Oly und Christoph schon mehr oder weniger einig sind. Das ginge bei uns auch nicht anders, wir haben alle noch andere Verpflichtungen, mit Job und Studium etc. Wir funktionieren als Band deswegen so gut, weil wir eine extrem effiziente Band sind. Bei uns weiss halt auch jeder was er zu tun hat und jeder von uns probt die Songs auch zuhause, wenn es nötig ist.
D: Wie oft probt Ihr denn?
C: Normalerweise ein Mal pro Woche. Das reicht. Vor Konzerten kann es hin und wieder etwas mehr sein.
D: Ich habe das Gefühl, das ist einer der Hauptunterschiede, zwischen Euch und den vielen anderen Bands, die vielleicht mehr Zeit einfach so als Freunde verbringen. Deren Songs entstehen weniger strukturiert, dafür wird mehr gejammt.
O: Nun, jammen macht natürlich sehr viel Spass. Und ich glaube auch, dass jeder der Musik macht, eigentlich übers jammen zur Musik kommt….
D: … Aber es führt zu nichts.
O: Es ist auf jeden Fall ein sehr beschwerlicher Weg.
C: Bei uns würde das so nicht mehr funktionieren. Nur weil wir sehr effizient arbeiten, können wir das mit all unseren anderen Verpflichtungen unter einen Hut bringen. Und wenn wir dann hier im Proberaum den Song zum ersten Mal proben, weiss eigentlich jeder, was er zu tun hat.
D: Das bringt mich direkt zu Dir, Tom. So wie ich das hier höre, hast Du überspitzt gesagt einfach zu trommeln, was Dir vorgesetzt wird. Korrekt?
(Oly und Cäsu fallen beide sofort engagiert ins Wort: „Ja genau, so ist es!“)
D: Sorry, sollte nicht abschätzig rüberkommen J
T: (lacht) Ja, so völlig falsch ist das auch nicht. Die Songs sind eigentlich immer schon geschrieben. Ab und zu kommt es natürlich vor, dass wir nochmals etwas ändern müssen, das Ziel ist das allerdings nicht.
O: (lacht) Wenn ich am Komponieren bin, dann geht mit mir manchmal das BPM-Pferdchen durch J. Es gab schon Situationen, wo wir einfach feststellen mussten, dass ein Beat live nicht so gut funktioniert. – Das ist dann aber mein Fehler, nicht seiner. Ich erliege da manchmal etwas den Verlockungen des Drumcomputers. Mir ist aber wichtig zu betonen, dass wir alle gleich wichtig sind. Es geht ja auch nur zusammen.
D: Ihr habt gerade die Plattentaufe zu Perception hinter Euch. – Ich fand sie der absolute Wahnsinn. Wie wahren Eure Eindrücke? Oder anders gefragt: Wie gross war der Smile, als Ihr am Morgen aufgewacht seid?
O: Wer sagt, dass wir geschlafen haben?
C: Ich habe wirklich kaum geschlafen (grinst). Wir haben uns extra zwei befreundete Bands als Support für die Plattentaufe ausgesucht – Scream Your Name und Promethee – und entsprechend hart war dann halt auch die Party. Aber da waren schon sehr viele Eindrücke, die da zusammenkamen. Einerseits, weil wir zum ersten Mal auch in Bern vor grossem Publikum spielen konnten und anderseits auch, weil wir das ganze Konzert mehr oder weniger selber organisiert haben, in Zusammenarbeit mit dem Dachstock. Das war halt auch ein gewisses Risiko, aber ich habe echt nur gutes gehört. Die Leute im Dachstock waren sehr begeistert vom Publikum und das ganze Team betonte, dass sie noch selten so wenige Probleme hatten, das sei bei anderen Szenen oft anders. Auch alle Securities haben sich nach der Show bei mir bedankt. Ich habe sehr viel Zeit in die Vorbereitung der Show investiert, entsprechend froh war ich mit dem Ergebnis, auch wenn in der Organisation noch nicht alles 100% geklappt hat.
Anderseits hatten wir wie gesagt mit Scream Your Name und Promethee Bands dabei, mit denen der Abend wirklich zur Party wurde. Scream Your Name kennen wir schon sehr lange, sie sind eine Band, die uns auf verschiedenen Ebenen viel bedeutet. Wir tauschen zum Beispiel auch hin und wieder Ex-Freundinnen aus (Gelächter).
D: Na ja, so lange Ihr nur die Ex-Freundinnen austauscht, und nicht die aktuellen, ist das ja in Ordnung.
C: Nein, da gab es bisher eigentlich wenig Überschneidungen. Aber auch Promethee sind wirklich gute Freunde von uns. Sie sprechen halt einfach etwas viel Französisch.
D: Du hast erwähnt, dass es für Euch das erste Mal war, dass Ihr auch in Bern vor grossem Publikum gespielt habt. Was meint Ihr, hat das auch damit zu tun, dass Ihr hier mehr als Kumpel angesehen werdet, während Ihr im Ausland mehr „Rockstars“ seid? Ich hab manchmal das Gefühl, es ist weniger „cool“ an ein Konzert zu gehen, wo „nur“ Schweizer Bands auftreten.
O: Also das ist absolut so. Das merkt man sofort, sobald man im Ausland ist. Man wird anders begrüsst, und anders behandelt. Hier in der Schweiz ist man viel öfter einfach „der Kolleg der in einer Band spielt“. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass wir die letzten Jahre wirklich mehr oder weniger in jedem Loch schon mal gespielt haben. Jeder der wollte, hat uns vermutlich schon mal irgendwo gesehen, das ist im Ausland natürlich anders. Da fand ich es dann schon auch extrem krass, dass Leute aus dem Ausland extra angereist waren für die Plattentaufe.
D: Woher denn?
C: Es hatte Leute aus Berlin, aus Paris…
O: …sogar aus Dänemark sind Leute an die Show geflogen! So was gibt natürlich ein sehr gutes Gefühl, wenn die Plattentaufe so über die Bühne geht.
D: Genau an solchen Dingen sieht man meiner Ansicht nach, dass ihr wirklich an der Schwelle zu professionellen Musikern steht. Ich hab das Gefühl, dass Ihr den Entscheid, ob Ihr in Zukunft voll auf Musik setzen wollt, nicht mehr lange hinausschieben könnt.
CH: Nun, da gibt es heute ja verschiedene Modelle. Und wir sehen auch an anderen Bands, dass man erfolgreich kann, ohne dass man ständig auf Tour sein muss und 100% Musiker sein muss.
D: Es gäbe auch noch das Modell, das Ihr einfach 100 Millionen Platten verkauft. Dann müsst Ihr gar nicht mehr live spielen und habt dennoch genug Kohle.
CA: Das wäre GENAU mein Modell!
D: Dennoch: Im Moment habt Ihr alle noch Eure Jobs, korrekt?
O: Ich arbeite im Moment 80%, Carlo auch.
CA: … bei mir ist es aber nicht wegen der Band. Ich finde einfach, dass das Wochenende sonst zu kurz ist! (Gelächter)
C: Ich bin Student, ich studiere Jazz. Da habe ich es etwas einfacher als die anderen.
D: Der Jazzer spielt Metalcore…. Pff
C: Du hast ja vorhin gesagt, dass es eher ein Nachteil sei, dass wir noch alle arbeiten daneben.
D: Nun, als Vorwurf habe ich das nicht gemeint!
C: Nein, schon klar. Aber wir haben halt auch schon einige Bands aus Deutschland und den Staaten kennengelernt. Wenn man die dann sieht… Die haben oft keine Ausbildung, keine Chance auf einen Job in ihrem Heimatland. Für die ist die Band die einzige Chance. Dann hast du aber auch keine grosse Wahl mehr, sondern musst als Band einfach überall spielen, auch zu den schlechtesten Konditionen.
D: Ihr seid dafür eingeschränkter, wenn es darum geht, Tourneen zu buchen, etc. Weil ihr Ferien eingeben müsst, etc.
O: Ja, das ist halt bei jedem von uns etwas unterschiedlich. Der eine hat einen etwas flexibleren Chef, bei den anderen muss das zum Teil schon ein Jahr vorher praktisch in Stein gemeisselt sein. Aber es gibt auch keinen Masterplan. Wir lassen das alles auf uns zukommen und schauen einfach, was für Chancen sich ergeben. Zum Beispiel ist es auch so, dass es vor zwei Jahren noch keine Tour-Angebote gab. – Nun sind diese Angebote plötzlich vorhanden und wir müssen uns natürlich Gedanken machen, wie wir damit umgehen sollen.
D: Ihr behaltet ja grundsätzlich gerne alle Fäden in den eigenen Händen
O: Das ist bei uns absolut so, ja. Wir produzieren unsere Alben selber und Carlo und ich machen auch das ganze grafische selber.
D: Also alle Booklets, Shirt-Designs, Webpages, etc…
O: Ja, korrekt! Also mit Ausnahme der Shirt-Designs, da haben wir hin und wieder Vorschläge von Impericon erhalten, die machen das für all ihre Bands.
D: Mit diesem Konzept habt ihr es zu einer weltweiten Fangemeinde gebracht und seid aktuell nach Eluveitie die zweit-erfolgreichste Schweizer Metalband. Trotzdem seid ihr einem Mainstreampublikum in der Schweiz nach wie vor nahezu unbekannt.
O: Nun, die ganze Core-Szene ist ja weltweit ein etwas abgeschotteter Bereich. Geh mal auf die Strasse und frage zehn Leute nach Bands wie August Burns Red oder Parkway Drive: Die kennt keine Sau. Aber in der Szene sind das absolute Superstars, weltweit. Da geschieht also etwas, was von der breiten Masse nicht wahrgenommen wird. Eine Band wie Eluveitie, die viel weniger in die Extreme geht, hat es da natürlich einfacher. Aber diese Leute hätten wohl wenig Freude an uns und wir auch an ihnen. Wir stammen aus einer Szene, wo die Leute auf der ganzen Welt ähnlich denken.
D: Trotzdem gibt es eine Anekdote zu Euch und Eluveitie
C: Wir sind ihnen mal am Flughafen begegnet. Wir waren unterwegs nach Russland für ein Konzert, sie sind nach China geflogen. Ich glaube aber, die wussten nicht mal genau, wer wir sind.
D: Im „Bund“ wurde ja bereits ein Interview mit Euch veröffentlich, ansonsten werdet ihr von den Mainstream-Medien jedoch weitgehend ignoriert bisher. Ich sähe eigentlich auch noch Potenzial für Euch bei „klassischen“ Metallern, also so der typische Slayer / Metallica / Sepultura Fan, der bisher einfach noch nicht mitbekommen hat, dass es Euch gibt.
CA: Ich glaube, das ist auch ein wenig ein Generationenproblem. Also bei uns ist es so, dass jeder von uns irgendwann mal Metallica gehört hat, dazu Nirvana, auch Iron Maiden, Sepultura, und so weiter. Heute ist das völlig anders. Da haben die Kids irgendwann mal vom grossen Bruder eine Hip-Hop Platte bekommen. Über Umwege sind sie dann zu Deez Nuts gekommen…
D: Wenn sie es dann von Deez Nuts zu Rage Against The Machine schaffen, muss man schon fast dankbar sein.
CA: Absolut, ja.
O: Deswegen werden wir wohl auch in diesen klassischen Metalkreisen nicht so wahrgenommen.
Was hört Ihr selber denn privat?
C: Das ist eigentlich noch interessant, der einzige, der wirklich zum grössten Teil Metalcore hört, ist Oly.
O: Ich würde sagen, so ca. 85% von dem was ich höre, ist Metalcore. Das war aber auch nicht immer so. Ich bin eigentlich vor allem mit NuMetal aufgewachsen. Ich war ein riesen Limp Bizkit Fan. Deren Riffs kann ich auch heute noch alle auswendig.
CA: Bei mir war das ähnlich. Angefangen hat das bei mir mit so Sachen wie Nirvana, aber auch ich komme eigentlich eher aus dem MuNetal-Bereich und ich bin auch heute noch ein riesen KORN-Fan. Jonathan Davis ist für mich auch als Sänger bis heute das wichtigste Vorbild. Seine Art zu singen und zu schreien finde ich genial. Es gibt daneben auch noch andere Sänger, bei denen ich eher einzelne Elemente toll finde, aber Jonathan Davis hat mich persönlich während meiner ganzen musikalischen Entwicklung immer begleitet. Die Demos vor „The Last Sunset“ waren auch noch sehr NuMetal-lastig, da hörte man unsere jugendlichen Vorbilder teils deutlich heraus.
O: So richtig angefangen hat das dann mit Parkway Drive. Ich glaube Carlo hat mir die CD damals vorgestellt und am Anfang fand ich das gar nicht so toll, vor allem das Geschrei.
CH: Das ist ja grundsätzlich immer ein Thema. Sobald man halt keinen cleanen Gesang mehr hat, ist es für viele Leute schnell zu aggressiv. Das ist beispielsweise auch bei meinen Eltern so. Die finden die Musik eigentlich toll, hören sie auch ab und zu. Aber mit dem Gesang haben sie schon ihre Mühe.
O: Das war ganz am Anfang bei mir ähnlich. Als ich zum ersten Mal Parkway Drive gehört hatte, fand ich den Gesang gar nicht toll. Es ist ganz interessant, erst als ich merkte, dass das keine langhaarigen, bösen Metaller waren, konnte ich mich damit identifizieren.-Völlig blöd eigentlich. Aber als ich merkte, „das sind Jungs wie wir“, konnte ich mich plötzlich damit identifizieren. Die nächsten Songs, die ich geschrieben hatte, tönten dann wie eine Kreuzung aus Limp Bizkit und Parkway Drive, ha ha.
CA: Die Songs auf „The Last Sunset“ waren dann zum ersten Mal klar Metalcore.
D: Nun, diese Diskussionen über den aggressiven Gesang, die haben wir wohl schon alle geführt. Aber ihr habt gesagt, es sei eigentlich bei Euch vor allem Oly, der ständig Metalcore hört, wie sieht das denn bei den anderen aus?
C: Ich höre sehr viel verschiedenes, halt auch durch mein Studium. Ich studiere Jazz und höre auch sehr gerne Jazz. Dazu aber auch elektronische Sachen. Dubstep, Drum `n Bass, solche Sachen halt.
T: Ich höre privat vor allem ruhige Musik. Singer/Songwriter, oder auch Popmusik. Durchaus manchmal auch Sachen, die einfach so am Radio laufen. Bei mir ist es so, dass ich zu Metal nur schlecht abschalten kann. Oder eigentlich generell bei Musik, mit etwas anspruchsvolleren Drums. Bei mir fängt es da jeweils im Kopf gleich an mitzutrommeln. Deswegen höre ich gerne Musik mit einem einfachen Drum – Beat, da entspanne ich gut dabei. Aber ich habe natürlich auch einen Metal-Hintergrund. Bei mir war das vor allem so die klassische Sepultura-Schiene. Wenn ich heute Metal höre, dann am liebsten Sachen aus dem höheren BPM-Bereich. Bands wie Behemoth zum Beispiel.
D: Ich find Euch super. Der Jazz-Musiker, der Pop-Musiker und die NuMetaller gründen zusammen die erfolgreichste Metalcoreband der Schweiz (Gelächter).
O: Ich finde dieses Schubladendenken sowieso schade. Allerdings ist das etwas, was hier in der Schweiz irgendwie extremer ist, was ich wirklich schade finde. Das sieht man, je weiter man in den Osten kommt. Da feiern viel mehr alle einfach zusammen. Es ist da auch weniger ein Szeneding, die Musik an sich steht mehr im Vordergrund.
D: Jungs, ich möchte Euch ganz herzlich danken, aber ich glaube, das Interview wird jetzt schon zu lang. Gibt es eventuell noch etwas, was Ihr Mitteilen möchtet?
O: Ja, da gäbe es noch was zu unserem Namen zu sagen: Die Leute denken oft, dass wir „Breakdown of Sanity“ heissen, weil wir viele Breakdowns in unserer Musik haben. Das ist aber völlig falsch. Wie gesagt, wir kommen musikalisch ursprünglich mehr aus der NuMetal-Ecke und die ersten Demos veröffentlichten wir sowieso noch unter einem anderen Namen. Als wir uns für den Namen entschieden, war noch nicht klar, wie wir uns musikalisch entwickeln würden. „Breakdown“ war für uns als Begriff, der den Zustand der Welt beschreibt einfach passend. Heute ist das sogar manchmal ein Nachteil und etwas langweilig, wenn wir das immer wieder gefragt werden.
D: Dann wäre das nun geklärt!
O: Wir möchten uns auch gerne an unsere Fans wenden: Wir finden es geil, wenn an unseren Konzerten Leute am bangen sind, genauso, wie wir es auch gut finden, wenn Leute hart am violent dancen sind. Leider fehlt es hier manchmal etwas an gegenseitigem Respekt.
O: Es gab mal eine Show in Zürich, im Dynamo, an einem Sonntagnachmittag war das glaube ich…. Du warst doch sicher da?
D: Wenn es im Werk21 war, vermutlich schon, ja. Kann mich aber auch gerade nicht mehr konkret daran erinnern.
O: Wir sind da kurzfristig für eine andere Band eingesprungen und passten musikalisch nicht 100% ins Line-Up. Der Rest waren alles Straight-Edge Hardcorebands. Das war ziemlich extrem. Ein grosser Teil des Publikums hat schon demonstrativ den Raum verlassen, als wir angefangen haben zu spielen. Andere sind dann während der ganzen Show betont lächerlich vor der Bühne rumgetänzelt. – Sobald dann aber der Moshpart eingesetzt hat, war es dann doch gut genug, damit man sich die neusten Moves zeigen konnte…
CA: Leute, die während der ganzen Show mit dem Rücken zur Band im Halbkreis stehen und ihren Kollegen zuschauen, finde ich persönlich eher so…. na ja.
D: Kann ich absolut verstehen.
Gibt’s sonst noch was, das Ihr loswerden möchtet?
C: Ich möchte hier eigentlich gerne nochmals anschliessen: Ich finde es schade, dass die Trennung zwischen traditionellem Metal, Metalcore, Hardcore etc. teilweise so stark ist. Wir möchten Musik für all diese Leute machen und verstehen es eigentlich nicht, wieso man sich da so stark voneinander abgrenzen muss.
CA: Mehr gegenseitige Toleranz wäre das Motto!
D: Ich finde das ein perfektes Schlusswort. Herzlichen Dank Jungs. Ich wünsch Euch weiterhin alles Gute!
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