BAD RELIGION, MXPX

3.6.1999

Rote Fabrik, Zürich,

Pünktlich um 22.00 Uhr betraten Greg Graffin (vocals), Jay Bentley (bass), Greg Hetson (guitar), Brian Baker (guitar) und Bobby Schayer (drums) die Bühne. An Stelle grosser Worte begrüssten sie das Publikum - die Fabrik war absolut voll, was zu erwarten war - mit dem Opener ihrer neuen CD "No Substance". Nach ein paar Stücken war klar: obwohl dies das letzte Konzert einer langen Europa-Tour war, werden Bad Religion ihr Bestes geben. Und wie es für Bad Religion - oder besser gesagt: für Greg Graffin - typisch ist, brach das, manchmal ewige, Eis zwischen Publikum und Band bereits nach wenigen Sekunden und das Volk ging bereits vom ersten Stück an voll mit. Sogar in den hintersten Ecken der Halle sangen die Religion-Fans Wort für Wort mit.
Nachdem man sich bereits sicher war, dass dies wieder ein typisches Bad Religion-Konzert werden sollte (nicht negativ gemeint!), kam eine Überraschung sondergleichen. Nachdem der Klassiker "Along the way" ins Volk geschmettert wurde, hörte man plötzlich ganz neue Töne. Dies war das erste Mal, dass wir miterleben durften, dass Bad Religion eine Coverversion spielen. Und was für eine: "Black Magic Women" von Santana. Auf ein Mal kamen ganz andere Qualitäten von Bad Religion zum Vorschein, besonders von Greg Graffin. Apropos: Greg Graffin stellt diese Qualitäten auf seiner Solo-CD unter Beweis (bis zu diesem Zeitpunkt erst in den USA veröffentlicht - der Europa-Release steht noch bevor), auf der er sich mehr als Liedermacher versucht (laut Gerüchten gelingt ihm dies sogar sehr gut).
Nach einer Stunde und fünfzehn Minuten, in dieser Zeit wurden 31 Stücke - vom ersten bis zum neuesten Album - gespielt, war dann auch wieder Schluss.
Bad Religion stellten wieder einmal unter Beweis, dass mit ihnen noch etliche Jahre zu rechnen sein wird. Es werden noch viele junge, voll gehypte, Bands auftauchen, mit der Absicht, Bad Religion den Rang abzulaufen und werden ebenso wieder schnell verschwinden wie sie gekommen sind.
Bad Religion sind und bleiben einzigartig und unerreicht.


By Theo Favetto

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