DONOTS, DISCO ENSEMBLE, SERUM 114

5.5.2008

Abart, Zürich

Lang, lang ist es her, seit die guten, mittlerweile nicht mehr ganz so jungen DONOTS für eine Club-Show in der Schweiz waren (sofern ich mich richtig erinnern kann, zumindest) und auch sonst war es vor diesem Jahr ziemlich ruhig geworden um die Jungs. Man hat sich viel Zeit genommen, nicht zuletzt auch zur Aufnahme des neuen Albums „Coma Chameleon“, das kürzlich auf Ingos Label „Solitary Man Records“ erschienen ist.
Man durfte also gespannt auf das neue Material sein (welches ich zugegebenermassen nicht kannte), und nicht zuletzt sind die Jungs aus Ibbenbüren für mich auch so was wie „Jugendhelden“, haben sie vor einigen Jahren doch das eine oder andere schöne Konzert-Erlebnis beschert. Sowieso waren und sind sie Live noch immer eine wahre Bank und sprühen nur so vor Spielfreude, was auch heute nicht anders sein sollte.

Doch konnten die DONOTS vor einigen Jahren das Abart noch locker ausverkaufen, so ist dies heutzutage nicht mehr ganz so einfach und der Club präsentierte sich nur gut zur Hälfte voll. Das mag wohl auch daran liegen, dass die von ihnen bediente Kerbe des Pop-Punk-Rock wohl seine ganz grossen Zeiten hinter sich hat. Umso schöner ist es aber zu sehen, dass sie sich nichtesdotrotz zu 100% treu bleiben und nicht einfach auf den nächsten Trend-Zug aufspringen.

Mit im Schlepptau hatten sie die nun auch schon recht etablierten DISCO ENSEMBLE aus Finnland, sowie SERUM 114, eine Band aus Deutschland. Da letztere beim Zeitpunkt unseres Eintreffens leider schon gespielt hatten, kann ich dazu reichlich wenig sagen. Was sogleich Auffiel war aber die Tatsache, dass die DONOTS wohl nur wenige Anhänger aus früheren Zeiten anlocken konnte, jedenfalls waren die eher älteren Semester schon stark in der Unterzahl, was aber der Vorfreude keinen Abbruch tat.

Dem DISCO ENSEMBLE war also die Aufgabe zuteil, das Publikum auf Touren zu bringen. Diese erfüllten sie auch mehr als bravourös und es schien, als wären nicht wenige Leute auch wegen ihnen erschienen. Sichtlich gut gelaunt spielten sie sich durch ihr Set und brachten mit ihrem melodischen Indie-Pop-Punk oder wie auch immer man ihren Stil beschreiben möchte, die Stimmung ein erstes Mal auf ein ordentliches Level. Nach gut 45 Minuten war Schluss und die Bühne frei für den Headliner des Abends.

Die DONOTS betraten diesen Platz nur wenig später und legten gleich mit einigen Songs von neuem Album los; gleich an zweiter Stelle folgte mit „Break My Stride“ einer der neuen Hits. Wie gesagt waren mir diese Songs leider gänzlich unbekannt und so war die Hoffnung da, die Jungs würden doch den einen oder anderen älteren Song darbieten. Mit „In Too Deep“ wurde dies nur wenig später auch Tatsache, gefolgt vom nicht minder legendären „Today“. Wie auch schon ihre Vorgänger zeigte sich auch die Dönerbande in allerbester Konzertlaune und auch die Müdigkeit war ihnen trotz bereits der 5 Wochen andauernden Tour kaum anzumerken. Frisch wie ein Jungspund hüpfte Sänger Ingo über die Bühne und war auch nicht verlegen um einige sympathische Ansagen, die zu keinem Zeitpunkt gekünstelt oder aufgesetzt wirkten. Er war sich denn auch nicht zu schade, von einem mit dem Handy fotografierenden/filmenden Zuschauer kurzerhand das Natel zu stibitzen und dessen Bruder mit einem Anruf, quasi live vom Konzert zu überraschen (oder zumindest so zu tun), was doch in einigen Gesichtern für ein breites Grinsen sorgten. Das weitere Set bestand wie erwartet zum Grossteil aus neueren Songs, immer mal wieder gespickt mit ein paar älteren Nummern wie „Whatever Happened To The 80’s“ oder „Room With A View“. Nach etwas über einer Stunde war dann zum ersten mal Schluss. Doch die Donots wären nicht die Donots wenn sie sich lumpen lassen würden, und so folgte mit „Saccharine Smile“ und nochmals einem neuen Song eine Zugabe, bevor das Feld dann dafinitiv geräumt wurde.

Was in Erinnerung bleibt ist ein absolut gelungenes Comeback einer Band, die viele wohl schon abgeschrieben haben und die auf ihre ganz eigene Art eindrücklich bewiesen, dass mit ihnen noch lange zu rechnen ist.


By Christian

Back