PENNYWISE, A WILHELM SCREAM, NEXT BIG THING

1.9.2008

Volkshaus, Zürich

Montag, das Übliche. Berge von Arbeit, kein Ende in Sicht, dann doch, um 20.30 endlich draussen. Schnell essen, Konzertmontur in eine Sporttasche packen, und ab ins Volkshaus. Pünktlich für PENNYWISE.

Auf die Band mit dem grässlichen Namen NEXT BIG THING hätte ich sowieso gepfiffen. Ein Blick auf ihr Myspace zeigt eine klassische Don’t-Give-A-Fuck-Punk-Band, statt Songs zum anhören werden bloss 2 Mitschnitte mit biergeschwängertem Gelaber geboten. Bestimmt machen die ganz ordentlichen Punk-Ska oder was auch immer, und solange sie nicht vor einer leeren Halle spielen mussten, waren sie garantiert auch ohne meine Anwesenheit gut bedient.

Von A WILHELM SCREAM konnte man da schon einiges mehr erwarten, schliesslich freute sich ein beachtlicher Teil der Angepilgerten ganz besonders auf deren Auftritt. Was sich dann auch beim Nachfragen im Publikum bestätigte. Die nach dem Urschrei der Horrorfilmbranche benannte Melodicpunk-Truppe aus Massachusetts hatte offenbar eine fulminante Show hingelegt. A WILHELM SCREAM konnten die Erwartungen erfüllen und ihrem Ruf gerecht werden, eine hervorragende Liveband zu sein. Die hät ich mir gerne noch angeschaut.

Als nach der Umbaupause das Intro zu „Reason To Believe“ erklang, war es soweit. PENNYWISE aus Hermosa Beach, Kalifornien übernahmen die Bühne und begrüssten uns mit einem kräftigen „As Long As We Can“. Dann katapultierte uns ein völlig unerwartetes „Rules“ zurück in die Ära ihres ersten Albums. Darauf folgten gleich 4 Songs der mächtigen „Straight Ahead“-Scheibe, bevor zur Cover-Attacke ausgeholt wurde: Zuerst der schon Markenzeichen gewordene „Blitzkrieg Bop“, dann die Rarität „I Come From A Land Downunder“, ganz geil!

Im Gegensatz zu den unauffälligen, sowie zuverlässigen Rhythmuslegern Randy und Byron waren Sänger Jim und Gitarren-Fletcher wie gewohnt bester Laune. Plakative Ansagen, Publikumsbeschimpfungen, wirklich gar nichts blieb uns erspart. Zuerst erzählten sie uns, wie gerne sie hier bei uns in Australien spielen würden. Später sagten sie, dass sie jedes mal eine tolle Zeiten hätten, wenn sie hier in Deutschland weilen. Beide forderten wiederholt Leute in der ersten Reihe auf, sich Lieder zu wünschen, die dann doch nicht gespielt wurden. Fletcher war dermassen in Fahrt, dass er Jim etwa die Hälfte der Ansagen klaute, was diesen überhaupt nicht zu stören schien. Nüchtern betrachtet war Jim zu der Uhrzeit nämlich schon relativ gut unterwegs. Speziell bei „Society“ wurde offensichtlich, dass er die Strophen verwechselte. Fletcher konterte später mit einem doppelten Gitarrenausfall während „Same Old Story“. Was spassige Einlagen betrifft, ist von PENNYWISE nach wie vor alles zu erwarten. Vor der Bühne waren alle am grinsen, tanzen und mitsingen. Die Leute feierten jeden Song ab, im Saal herrschte eine geradezu euphorische Stimmung.

Die mittlerweile bereits etwas älteren Herren sind immer noch in Form und wissen live zu überzeugen. Viele haben bestimmt schon abgefahrenere Shows von ihnen gesehen. Trotzdem war der heutige Auftritt eine saubere Leistung. Später erfuhr ich, dass Drummer Byron seit Beginn der Tour Probleme mit seinem Arm hat. Nach der Show ging er sofort in Richtung Backstage, um seinen Arm mit Eisspray zu kühlen. So ist es nur zu verständlich, dass die besonders schnellen und drum-intensiven Stücke weggelassen wurden und die Spielzeit eher kurz ausgefallen ist.

Schliesslich schaffte ich es, mir eine Setlist zu ergattern. Vergleicht sie mal mit euren Erinnerungen und seht selbst, was euch dabei auffällt!



Setlist Montag 1.9.2008

INTRO (AS LONG AS WE CAN)
RULES
CANT’T BELIEVE IT
MY OWN WAY
MY OWN COUNTRY
STRAIGHT AHEAD
COVER SONG
PENNYWISE
F@#K AUTHORITY
LIVING FOR TODAY
WESTERN WORLD
EVERY SINGLE DAY
SOCIETY
PERFECT PEOPLE
SAME OLD STORY
DIE FOR YOU
BRO HYMN
Alt.
ALIEN
BROKEN


By Jay

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