THE DESTINY PROGRAM - SUBVERSIVE BLUEPRINT

27.8.2007

Label: CD (Nuclear Blast)

Das Prinzip ist wie immer recht einfach: Böser, fies geschriener Metalcore trifft auf kuschlige, eingängige Gesangsrefrains mit schönen Bratgitarren. Bands, die dieses Schema verinnerlicht haben, gibt es wie Sand am Meer. Doch es gibt immer noch solche darunter, die sich freischwimmen können und in der Szene einen guten Ruf geniessen. The Destiny Program sind eine solche. Musizierte man vor drei Jahren noch unter dem Namen "Destiny" (und veröffentlichte das sehr coole "The Tracy Chapter"), mussten die Jungs diesen Namen aber aufrgund Urheberrechtsstreitereien aufgeben.
Sonst hat sich nicht allzu viel geändert, aber man ist doch ziemlich überrascht, da sie schon verdächtig lange in der Versenkung verschwunden sind. Sie scheinen also die nötige Zeit gehabt zu haben und diese haben sie auch genutzt. Vieles wirkt so, als hätten sich die Nordfriesländer wirklich Mühe gegeben. Die harten Gitarren sind wirklich wieder mal ungemein druckvoll und spielen auch teils schön anspruchsvolle Strukturen. Da kann man zwar nicht nach zwei Mal hören alles auswendig, es bleibt aber auch interessant. Immer wenn es zu plump zu scheinen wirkt, kommt noch ein lustiger Haken und die Kiste ist wieder spannend. Danach folgt so sicher wie das Amen in der Kirche dann ein schöner Refrain, denn was wäre Geballer schon ohne Gegenstück? Diese haben auch oft ziemliche Ohrwurmqualitäten. Sänger Johannes Formella schafft es sogar, dass diese gesungenen Teile nicht zu süss und aufgesetzt wirken. Und genau hier liegen die Qualitäten von Destiny, sie verbinden diese beiden Elemente sehr gekonnt, nie zu billig, wenn es auch offensichtlich ist, dass immer zum richtigen Zeitpunkt eine Dosis Melodie kommt. Die älteren Poison The Well kreuzen da mehr als einmal die Gedanken. Beim Titel und den Produzentennamen könnte man auch an Refused denken, was dann aber doch zu hoch gegriffen wäre. Doch auch Abwechslung wird nebenbei noch geboten, "Neurosis And Projection" spielt mit schön hallendem Elektropop (was aber sehr pathetisch ist) und das ganze Album überzieht eine mitreissende Atmosphäre.
Hier gibt Metal, Hardcore und Rock die Hände und sie gehen zusammen auf eine spassige Party. Ein ziemlich gelungenes Debüt unter neuem Namen liefern die Nordlichter hier ab.
7/12

http://www.destinyonair.com/
http://www.myspace.com/destiny


By Reto

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