POTTGOD - FAMOS

6.7.2020

Label: DIY

Ziemlich grantiger Hardrock aus dem Ruhrpott (wer hätte das nach dem Namen gedacht?), der Deutschrock so angeht, als wäre es nicht automatisch eine Onkelz-Cover-Band-Veranstaltung. Das ist ja schon einmal erfreulich.

Diese sechs Stücke sollen wohl «knallen» und dabei authentisch wirken, auch mit der ganzen Pott-Romantik, die lyrisch mitschwingt. Die Identifikation mit der Industrie- und Bergbau-Romantik soll überambitionierte, auch wohl als nicht authentisch empfundene Musik nicht auch noch reproduzieren. Darum konzentrieren sich die vier Typen auch auf handfeste Hardrock-Musik der weniger zugänglichen Sorte. auch bei der durchaus druckvollen Produktion hat man vor allem auf die dicken Gitarrenriffs geschaut. Auf Bierzelt-Pathos verzichten sie zum Glück und auch die mies gelaunte Stimme ist durchaus in den Hintergrund gemischt, das ist ja schon mal gut. Die Songs gehen dabei meist in Ordnung, halten sich aber konsequent an die bereits oft ausgewalzten Rock-Standards. Arbeiter-Stoff halt (inkl. der enthaltenen Maskulinität). Der Pathos der unglücklichen Gefühle in «Heut Nacht» steht ihnen dann aber eher weniger, auch der komische Beinahe-Rap in «Frei» hinkt.

Humorloser und direkter Rock, so wollen sie das gemäss ihrem Selbstverständnis, so machen sie das. Mehr ist da nicht, mehr soll da nicht sein.

4/10

Veröffentlichung: 24. Juni 2020

https://pottgod.bandcamp.com/album/famos


By reto

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