Label: Dackelton / Broken Silence

Zwar irgendwie rebellische Texte, trotzdem aber mit professionellem Auftritt, Social Media und einem gewissen Popularitäts-Anspruch: Das dritte Album dieser Deutschpunk-Band aus Dortmund bringt fröhlichen Schölölö-Punk mit Mitgröl-Refrains und semi-cleveren Texten.

Dabei erfüllen sie erfolgreich die meisten aller Anforderungen: Energie erfüllt, Betrunkener Teenie-Rumspring-Schölölö-Faktor erfüllt, wenig reflektierte anschlussfähige Lyrics erfüllt. Der Stern dieser Band muss also aufsteigen, sofern es denn einen grossen Deutschpunk/Deutschrock-Markt abseits der Subversion gibt. Denn das Anecken ist nicht wirklich das Ding dieses Trios, vielmehr sind die Feinbilder klar und bekannt (etwa die die Bild-Zeitung), die musikalischen Vorbilder bereits bestens etabliert (von Fat Wreck, über Ärzte, Wizo bis Onkelz) und die Inhalte nicht weiter polarisierend. Auch wohl gut gemeinte Stücke über das Fleischfressen («Lass die Sau raus») sind so nicht weiter clever oder gedankenanstossend, aber schön, wird das Thema immerhin besprochen. Auch die Hymne fürs Velofahren hätte so jetzt nicht sein müssen («Antifa heisst Fahrradfahren»). Ihr könnt euch die grundsätzliche Ausrichtung somit vorstellen… Musikalisch ist das ebenfalls in schlichte Muster gewandet, allerdings auch recht abwechslungsreich zwischen durchschnittlichen Interpretationen von Deutschrock, Pop Punk, Punk, Ska und Midtempo-Balladen.

Dieses Kommando ist ein kompetenter Player im seichten und nicht so untergrundigen Bereich des Punks. Für Leute, die sowas mögen und sich auch am Greenfield Festival gerne mal im Dreck wälzen, eine sichere Sache. Kellerpunks können das aber ignorieren.

3/10

Veröffentlichung: 8. März 2024

https://katastrophen-kommando.de/
https://www.dackelton.de/

By reto

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